Die Geschichte von Campo (Vallemaggia)
Das Bergdorf Campo Vallemaggia (1.291 ü.d.M) befindet sich im Rovanatal, einem Seitental des Maggiatals.
Die Siedlung war ursprünglich auf das strategisch vorteilhafte Areal, genannt Mater, beschränkt. Die günstige Lage am Waldrand vereinfachte die Verwendung des dort vorhandenen Holzes als Baumaterial für die Häuser, sowie als Brennstoff zum Heizen während der kalten Wintermonate.
Infolge eines Erdrutsches stürzten Anfang des 18. Jahrhundert die Häuser am Waldrand ein. Nur einige wenige Gebäude überstanden die Katastrophe. Deshalb errichteten die damaligen Einwohner auf dem Gebiet des heutigen Campos grössere und standsichere Häuser aus Stein: die Palazzi Pedrazzini. Der Bau konnte durch den Reichtum einiger der ortsansässigen Familien erfolgen. Das Vermögen dieser Familien entstand dank erfolgreichem Warenhandel zwischen Italien und Deutschland.
Das einfache Bergdorf Campo wurde aufgrund der Paläste und Kirchen schnell zu einer, noch heutzutage, bewundernswerten Siedlung.
Der Lebensstandard der Bewohner erlebte einen Aufschwung und die zahlreichen Kirchengebäude zeugen von einer starken Glaubensgemeinschaft. Drei Kirchen wurden erbaut: das Oratorio di San Giovanni Battista, die Addolorata Kirche, Via Crucis und die San Bernardo Kirche. Ein Grossteil der Fresken, die in den genannten Kirchen zu bewundern sind, stammen vom bekannten Maler Giuseppe Mattia Borgnis aus Craveggia. Selbst die Fassaden und inneren Wände der Pedrazzini Paläste sind mit Kloster ähnlichen Fresken dekoriert.
Anfang des 18. Jahrhunderts zählte Campo 800 Einwohner, heute sind gerade mal 6 übriggeblieben. Es gibt verschiedene Gründe für eine solch markante Bevölkerungsabnahme im Zeitraum von 500 Jahren. Viele Talbewohner sind in die wirtschaftlichen Zentren und Städte des Landes, sowie ins Ausland ausgewandert, um dort ihr Glück zu versuchen.
Eine weitere Besonderheit in Campo sind die massiven Erdverschiebungen und Erdrutsche, sowie deren Aufhalten.